Die alte Geschichte

Im Jahre 1452 stellte Johan Kappel bei der Durchsicht seiner Aufzeichnungen über seine Güter fest, dass ihm der junge Johan von Regede den Regendenhof (Regede Gut) verpfändet hatte. Dieses Regede Gut dürfte identisch mit der in der Westenberg-Karte von 1621 eingezeichneten „Tegelrie“ (Ziegelei) sein. Dies stimmt mit dem Hinweis über das Inventar des Schlosses Rheda von 1623/1624 überein, wo u. a. aufgeführt wird: „noch eine Zieglreihe mit Wohnhaus, zwei Spikern nebst Ländereien und Garten bei Haus Bosfeld.“ Auch das älteste überlieferte Pachtprotokoll legt die gräfliche „Tiegelrie“ nach Herzebrock. Somit dürfte es sich bei dem Standort um den 1630 in der Aufzählung der Eingesessenen aufgeführten Kotten Bombeck handeln. Der Obereigentümer des Erbkötters erster Klasse war inzwischen das Grafenhaus. Der in der Bauerschaft Brock verzeichnete Kotten gehörte kirchenrechtlich zu Herzebrock. Der Kotten liegt unmittelbar an der Grenze zum Rhedaer Stadtfeld zwischen Pagendarm, Kämpe und Faulbusch. Er stellt den eigentlichen Ursprung der gräflichen Ziegelei um 1600 dar. Hieran erinnern auch alte Parzellennamen, wie „In der alten Ziegelei“ oder „Hüttenkamp“.


Der Hof wird schriftlich im Leibeigentumsbuch der Herrschaft Rheda erwähnt, und zwar mit Namen: 1569 Caspar Bombeke, Hofbesitzer und Ziegelmeister. Zum Hof gehörten neben dem Haupthaus Heuerhaus, Backhaus und Schweinestall. Zur Ziegelei gehörten Trockenhäuser für Dachziegel und Ziegelsteine sowie eine Brennerei. Von 1569 bis 1860 spricht man in Rheda vom „Bombeckschen Colonat mit der Ziegelei“. Die Hofeigentümer sind zuerst Ziegelmeister, später Landwirte. Sie tragen alle – in unterschiedlicher Schreibweise – den Namen Bombeck (Bombeke, Baumbeck). Der Name entstand durch die Nähe eines Baches (Rutenbach), der durch ein Gehölz vor Bosfeld floss. Die letzte überkommene Torinschrift lautet:

Diederich Bohmbeck und Margaretea Wordmanns                                                                                                          Eheleute                                                                                                                                                                                                                      Anno 1709 den 18. Juni


Ab 1850 wechselte der Hof häufig den Namen, zunächst mit dem Beinamen „genannt Bombeck“. 1931 kommt das Colonat durch Kauf an die Ehefrau des Kaufmanns Georg Nolte, Maria geb. Steins. Deren Tochter Anni heiratete Franz Nordemann aus Bosfeld, der den Hof schon vorher bewirtschaftet hatte.

Quelle: J. Kindler/ W. A. Lewe (Heimatverein Rheda e.V.)

Die neue Geschichte

Dies ist die Geschichte einer „heimlichen Liebe“ über den Gartenzaun hinweg. Auf der einen Seite Theodor Meiwes, auf der anderen Seite – kaum im verwilderten Dickicht und Wald auszumachen – der längst verlassene und vergessene Hof Bombeck. Der wunderschöne, alte Baumbestand ließ Theodor Meiwes die Pracht erahnen, die dieses Anwesen einmal umgeben haben musste. Kurzerhand – eher seinem Bauchgefühl folgend als seinem Unternehmerverstand – machte er dem damaligen Besitzer ein Kaufangebot.

Danach vollzog sich eine beeindruckende Metamorphose: beginnend beim Garten arbeiteten sich Theodor Meiwes und seine Helfer Stück für Stück an die Hofgebäude heran. Nach und nach wurde sichtbar, was von der Zeit vergessen war: ein wunderbares Anwesen mit teilweise hervorragender Bausubstanz. Der Grundriss des Gebäudes bot sich geradezu an, den Räumen Luft und Helligkeit zu verschaffen. So wurden einige Räume verschoben bzw. so zurückgebaut, dass der ursprüngliche Charakter wieder zum Vorschein kam. Viel Substanz konnte tatsächlich erhalten werden und wurde lediglich gründlich gereinigt oder sandgestrahlt. Ein Architekt war an der Gestaltung und Planung nicht beteiligt – das Gebäude gestaltete sich sozusagen selbst, bis klar wurde: perfektere Voraussetzungen für einen flexibel nutzbaren Veranstaltungsraum in dieser Größe und mit so einem Ambiente gibt es weit und breit nicht.

Eine „Liebes“-Geschichte mit Happyend – nach 128 Wochen harter Arbeit.